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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
Ii. Frankreich als Kaiserreich. 1. Kaiserwahl und Krönung. Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien. Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an. 2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen. Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht". Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.

2. Deutsche Geschichte - S. 189

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die zweite und dritte Teilung Polens und der erste Koalitionskrieg. 189 - die Franzosen Holland und verwandelten diesen Staat in eine b a t a -vische Republik. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm Ii., teils weil ihm die Geldmittel zur Fortführung des Krieges fehlten, teils weil seine Truppen durch die polnischen Ereignisse in Anspruch genommen waren, zum Frieden 3r!^ctbon mit Frankreich, der zu Basel im Jahre 1795 abgeschlossen wurde. Durch eine Demarkationslinie wurde Norddeutschland von dem süddeutschen Kriegsschauplätze geschieden; Üoxt herrschte Friede, hw tobte der Krieg weiter. Während die Waffen über das Schicksal Europas entschieden, bekannte sich der Staat Friedrichs des Großen zur Neutralität und verharrte dabei bis zum Jahre 1806. Auch ©j)jlit4-eir--fchioß mit Frankreich Frieden. Die Franzosen wandten ihre Waffen nunmehr gegen O st err eich. S üd d e utsch l a n d 1796 verteidigte Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, einer der tüchtigsten Feldherrn, die Österreich gehabt hat, ruhig und umsichtig, nur etwas zu bedächtig. Durch mehrere Siege zwang er die Feinde zum Rückzug über den Rhein. Einen anderen Ausgang nahmen die Kämpfe in Italien, wo Bonaparte befehligte. Napoleone di Buonaparte — so lautete ursprünglich Napoleon, sein Name — war am 15. August 1769 geboren. Er stammte aus Ajaccio auf Korsika, einer Insel,"üte im Jahre'vorher aus genuesischem Besitz in den Besitz Frankreichs übergegangen war, und war der Sohn eines Rechtsanwalts. Er erhielt seine Ausbildung auf den Kriegsschulen zu Brienne und Paris und wurde dann Offizier. Als die Revolution ausbrach, schloß er sich der jakobinischen Partei an und gehörte zu den Anhängern Robespierres. Seine erste Tat von Bedeutung war sein Eingreifen in die Belagerung von Toulon. Durch die Gunst des Direktoriums erhielt er den Oberbefehl über die italienische Armee. Zu derselben Zeit verheiratete er sich mit Joseph ine, der Witwe des guillotinierten Generals Beauharnais. Er war ein Mann von außerordentlichen Geistesgaben und gewaltiger Willenskraft, einer der größten Feldherrn der Weltgeschichte, dazu ein bedeutender Regent. Aber ihn beseelte eine ungeheure, unzähmbare Selbstsucht, ein furchtbarer Ehrgeiz, der ihn zu immer maßloseren Entwürfen verleitete. Andere Menschen verachtete er; selbst das eigene Volk galt ihm wenig; nicht Frankreichs Wohl war für ihn bestimmend, sondern das Interesse der eigenen Person. So ist sein Auftreten nicht nur füv das übrige Europa, sondern auch für Frankreich verhängnisvoll gewesen. $n Italien führte Bonaparte sein Heer von Sieg zu Sieg, zwang Italienischer Sardinien Frieden zu schließen, hielt in Mailand seinen Einzug und mm’

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1902 - Karlsruhe : Lang
— 218 — zurück, gründete Schulen und andere Unterrichtsanstalten und trug eifrig Sorge für das Aufblühen von Gewerbe und Handel. In allen diesen Bestrebungen schaltete er freilich als völlig unbeschränkter,^ niemand verantwortlicher Herrscher; allein dies war unerläßlich, wenn Frankreich nicht zugrunde gehen sollte. Sein unersättlicher Ehrgeiz trieb ihn jedoch auch an, nach der Wiederherstellung des Reiches Karls des Großen und nach der Herrschaft über ganz Europa zu streben. Darum führte er, solange er Kaiser war, unablässig Krieg, raubte Krouen und Länder und übte gegen die Besiegten eine empörende Willkür-Herrschaft.*) Schon in den Zeiten der Republik war das linke Rheinufer, Holland, Belgien, £bet'= und Mittelitalien von Frankreich erobert worden; nach den siegreichen Feldzügen gegen Österreich (1805 und 1809) und Preußen (1806 und 1807) erstreckte sich Frankreichs Herrschast über ganz Westdeutschland. Im Jahre 1808 brachte Kaiser Napoleon den durch sein Alter schwachsinnigen König von Spanien durch List und Drohungen dazu, ihm sein Königreich abzutreten. Er machte seinen Bruder Joseph zum König von Spanien. Allein die Spanier erhoben sich gegen den ausgezwungenen König und kämpften, von den Engländern unterstützt, mit solchem Ersolge, daß die Franzosen nie zum ruhigen Besitze der Halbinsel kamen. Im Jahre 1810 vermählte sich Napoleon mit Marie Louise, der Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, und als ihm 1811 ein Sohn geboren wurde, gab er ihm den Titel eines Königs von Rom. Er war auf dein Gipfel seines Glückes angelangt. Der Kaiser Alexander von Rußland wollte sich nicht dazu verstehen, sein Reich der Kontinentalsperre zu unterwerfen. Darum erklärte ihm Napoleon den Krieg und überschritt mit einem gewaltigen Heere im Juni 1812 die russische Grenze. Die Russen zogen sich vor ihm zurück, und ohne Kamps bemächtigte er sich *) Unter seiner Regierung zog sich die französische Nord- und West-grenze von der Mündung der Trave bis zur Elbmündung und dann längs der Küste der Nordsee und des Atlantischen Ozeans bis zum Westende der Pyrenäen; die Südgrenze längs der Pyrenäen und der Küste des Mittel-meeres bis zum Garigliano; die Ostgrenze folgte dem Zuge der Apenninen, wendete sich zum mittleren Po, dann nördlich zum St. Gotthard, von hier westlich bis zu dem Ausflusse der Rhoue aus dem Genfersee, folgte dann dem Jura und von Basel bis Wesel dem Rhein und wendete sich hieraus in ziemlich gerader Linie nordöstlich bis zur Trave. Außerdem war Korsika, seit 1809 Kärnten, Krain, Friaul, die westliche Hälste von Kroatien und ganz Dalmatieu sranzösisches Gebiet. Von Frankreich abhängig und znr Heerfolge verpflichtet waren das Königreich Italien (die Osthälfte von Cber- und Mittelitalien), das Königreich Neapel, die Schweiz und der Rheinbund (S. 114) und kurze Zeit auch Spanien.

4. Deutsche Geschichte - S. 191

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der zweite Koalitionskrieg und der Umsturz der deutschen Reichsverfassung. 191 trat er selbst mit auerordentlicher Machtvollkornrnenheit an die Spitze Frankreichs; zwei andere Konsuln standen ihm zur Seite, waren aber ohne Macht. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Beamten, be-einflute die Gesetzgebung. So schlo die franzsische Revolution, die Napoleon sich rhmen konnte beendet zu haben, mit der Aufrichtung der Militrdiktatu r.v\ Ii. Die Aufrichtung der napoleonischen Weltherrschaft. 1799 1812. Der zweite Koalitionskrieff itttb der Umsturz der deutschen Reichsverfaffung. 201. Der zweite Koalitionskrieg. Inzwischen war eine neue 1798 bis Koalition gegen Frankreich entstanden, die Seele des neuen Bundes war der 180l englische Minister Pitt, der Sohn des Staatsmannes, der einst den Bund mit Friedrich dem Groen schlo. England,O st erreich und Ru-l a n d, wo seit dem Tode Katharinas Ii. P a u l I. regierte, waren die verbndeten Staaten. Preußen, wo seit 1797 der friedliebende Friedrich Wilhelm Iii. auf dem Throne fa, schlo sich von der Koalition aus. Ansangs kmpften die Verbndeten glcklich. 1800 aber trug Napoleon, nachdem er mit seinem Heere den groen St. Bernhard berschritten hatte, 1800." beimarengo einen Sieg der die sterreicher davon, und am Schlu des-felben Jahres siegte der General Moreau, der in Sddeutschland ein-gedrungen war, bei Hohenlinden stlich von Mnchen. Darauf wurden Verhandlungen angeknpft, die zu Beginn des Jahres 1801 zumfrieden vonlun6ville fhrten. In diesem wurde der Friede von Camposormio im allgemeinen besttigt; das linke Rheinufer wurde von neuem ab-getreten. 1 202. Der Umsturz der deutschen Reichsverfassung. In der Friedens-urkunde war bestimmt worden, da diejenigen deutschen Staaten, welche durch die Abtretung des linken Rheinufers einen Gebietsverlust erlitten, auf dem rechten Ufer entschdigt werden sollten. Bei dem deutschen Entm-Reichstag, der noch immer in Regensburg tagte, wurden die Verhandlungen gefhrt; es war ein unwrdiges Schauspiel, wie so viele deutsche Fürsten sich um die Gunst bestechlicher franzsischer Staatsmnner bewarben, deren Frsprache entscheidend ins Gewicht fiel. Die Gebiete der geistlichen Fürsten wurden fast smtlich eingezogen (skularisiert), ebenso mit wenigen Ausnahmen die Reichsstdte. So wurden zwei wichtige Glieder des

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 275

1888 - Berlin : Hertz
Ursachen des siebenjährigen Krieges. 275 einmal wurden seine friedlichen Bemühungen unterbrochen, noch einmal mußte er zur Vertheidigung des eroberten Schlesiens das Schwert ziehen. Wir wollen daher zuerst den weiteren Verlauf seiner Kriegsthätigkeit schildern, um ihn sodann als Regenten näher kennen zu lernen. 35. Der siebenjährige Krieg (1756 — 1763). Ursachen des Krieges. Maria Theresia hatte nach Beendigung der schlesischen Kriege noch einige Jahre den Kamps gegen Frankreich fortzusetzen: erst im Jahre 1748 wurde zu Aachen ein Frieden geschlossen, durch welchen die Fürstin im fast ungeschmälerten Besitze des ererbten Reiches und ihr Gemahl in der Kaiserwürde bestätigt wurde. Kaum war die stolze Kaiserin auf ihrem Throne befestigt, so trat mit neuer Gewalt die quälende Erinnerung vor ihre Seele, daß eines der schönsten Juwele ihrer Krone, die Provinz Schlesien, aus derselben gerissen worden: sie konnte es nimmer und nimmer verschmerzen, daß ein geringerer Fürst dem mächtigen österreichischen Hause ein so schönes Land mit Gewalt abgetrotzt hatte, — ihr katholischfrommer Sinn wurde zugleich durch den Gedanken betrübt, daß jene Provinz unter die Gewalt eines „ketzerischen" Fürsten gekommen, — endlich mußte sie auch sehen, wie unter Friedrich's trefflicher Regierung das ihr entrissene Land sich schnell zu unerwarteter Blüthe entfaltete und die Einkünfte desselben sich vervielfältigten. Maria Theresia war selbst eine weise, fürsorgliche und glückliche Regentin, welche ihr Land in großen Flor brachte; desto mehr wußte sie den Werth der verlorenen Provinz zu schätzen und desto eifersüchtiger blickte sie unablässig nach derselben hin. Sie konnte den Gedanken nicht aufgeben, sich des schönen Landes bei der ersten Gelegenheit wieder zu bemächtigen. Um dieses Ziel sicherer zu erreichen, war sie darauf bebacht, sich mit Friebrich's sonstigen Feinden und Nebenbuhlern in Verbindung zu setzen. Es war kein Wunder, daß der junge Fürst, welcher die Welt durch seine glücklichen Feldzüge in Staunen gesetzt hatte, viel Neid und Eifersucht erweckte: große und kleine Fürsten waren ärgerlich darüber, daß der ehemalige Markgraf von Brandenburg sich aus einmal eine hervorragende Rolle unter den großen Staaten Europa's anzumaßen schien. Seine Nachbarn fürchteten, daß er bei dem glücklichen Anfange feiner kriegerischen Laufbahn nicht stehen bleiben, sondern ans eine weitere Vergrößerung seines Reiches sinnen würde. Ueberbies machte sich Friedrich manche Fürsten babnrch zu persönlichen Fein-ben, daß er sich über ihre Schwächen und Verirrungen oft mit beißendem Witze aussprach. Das war besonders mit der Kaiserin Elisabeth von Rußland der Fall, welche sich von ihren Günstlingen fast ganz beherrschen ließ, worüber Friedrich bei mehreren Gelegenheiten unumwunden gespottet hatte. Die Sachsen und Oesterreicher machten sich natürlich ein Vergnügen daraus, feine scharfen Bemerkungen der Kaiserin Elisabeth und deren Günstlingen zu hinterbringen, um dieselben für die Pläne gegen Preußen leichter zu gewinnen. In der That wurde schon im Jahre 1746 ein Tractat zwischen Oesterreich und Rußland abgeschlossen, worin ein geheimer Artikel geradezu gegen Friedrich und gegen sein Recht auf Schlesien gerichtet war. 18*

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 135

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
135 daß ihr Feldherr von den Feinden umringt würde, stürmten sie wieber mit dem Ruf: „Soldaten vorwärts, den General zu retten!" gegen den Feind. Diesem Angriffe konnten die Oesterreicher nicht wiberstehen; sie würden zurückgeworfen und Bonaparte gerettet. Als dann der Friebe geschloffen war, kehrte Bonaparte nach Frankreich zurück, wo er allenthalben mit Jubel empfangen würde. 3. Nun galt es, England, den Hauptfeinb der französischen Republik zu besiegen. Zu biesem Zwecke rüstete Bonaparte ein Heer aus und segelte von Toulon nach Afrika, um von hier die ostinbischen Besitzungen der Englänber zu bebrohen. Nach einer glücklichen Ueberfahrt fonbete er in Aegypten und nahm Alexanbrien mit Sturm. Von bort zog er nach Kairo. Der Weg borthin führte durch eine große Sanbwüste, in welcher sein Heer von den mameluckischen Reitern fortwährend angefallen wurde. Bei den Pyramiden machten die Soldaten Halt, um diese Riesendenkmäler zu begrüßen. Bonaparte ries ihnen zu: „Franzosen! heute werdet ihr den Beherrschern Aegyptens eine Schlacht liefern; vergesset nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf euch herabschauen!" Mit Ungestüm griffen die Truppen an und erfochten einen glänzenden Sieg, fo daß Bonaparte jetzt ungehindert in Kairo einziehen konnte. Aber während so im Innern Aegyptens die französischen Waffen glücklich waren, vernichtete der englische Seeheld Nelson die französische Flotte bei Abnkir. Obwohl Bonaparte nun von Frankreich abgeschnitten war, verzagte er nicht; er machte noch einen Zug über Suez nach Palästina und Syrien, und kehrte dann, nachdem er den Oberbefehl über das Heer einem General übertragen hatte, heimlich nach Frankreich zurück. Hier lag die Sache für die Republik sehr mißlich; Oesterreich und Rußland hatten den Krieg erklärt und waren siegreich vorgedrungen; dazu war im Lande selbst Uneinigkeit und Unzufriedenheit ausgebrochen. Jubelnd empsieng das Volk Bonaparte, denn nur von ihm erwartete es Sieg und Rettung. „Das Volk will und braucht einen Herrn,^ äußerte er gegen seine Vertrauten, und er war gewilligt, sich die Herrschaft zu erringen. Durch List und Gewalt setzte er es durch, daß er 1799 zum ersten Konsul erwählt wurde. Gleich seinem Lieblinge Hannibal gieng er hierauf über die Alpen und besiegte die Oesterreicher in der großen Schlacht bei Marengo (1800) und zwang den Kaiser Franz zum Frieden. Durch denselben verlor Deutschland das ganze linke Rheinufer. 4. Nach Frankreich zurückgekehrt, widmete er sich der Sorge für die innere Verwaltung des Landes , führte die Feier des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein, gründete Schulen, ließ ein vortreffliches Gesetzbuch entwerfen, prachtvolle Straßen und Kanäle anlegen und beförberte Hanbei und Gewerbe. Für solche Verbienste würde er zum Konsul auf Lebenszeit ernannt. Jetzt war es dem ruhmsüchtigen Manne ein Leichtes, den letzten Schritt zur Alleinherrschaft zu thun. Seine Freunbe rebeten balb barauf dem Volke ein, daß nur dann der Staat Ruhe, Glanz und Ruhm habe, wenn Bonaparte zum Kaiser erklärt würde; und der Senat bot ihm

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 164

1895 - Leipzig : Voigtländer
1 Ut 164 tischen Admiral Codrington vernichtete in der Seeschlacht bei Navarin 1827 (20. Oktober) die trkische, und ein sranzsisches Heer ntigte Ibrahim, Morea zu rumen. 2. Kaiser Nikolaus und der russisch-trkische Krieg 18281829. In Rußland regierte der Kaiser Alex an d er I. bis 1825. Als er auf einer Reise zu Tagaurog am Asowschen Meere kinderlos gestorben war, folgte ihm sein Bruder Nikolaus (182555). Ein kraftvoller Selbstherrscher, suchte Nikolaus Rulands Macht zu mehren. Als der Sultan die Vermittelng der 3 verbndeten Mchte hartnckig zurckwies, begann 1828 der Krieg zwischen Ru laud unddertrkei. Der russische General D iebits ch (Sabalkanski) berschritt mit einem Heere den Balkan und zog in Adrianopel ein. Im Frieden zu Adrianopel (1829) mute der Sultan Rußland freie Schiffahrt auf dem Schwarzen Meere sowie die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellenstrae fr russische Handelschiffe bewilligen und die Unabhngigkeit Griechenlands anerkennen. 3. Knigreich Griechenland. Griechenland wurde ein selbstndiger Staat und erhielt nach der Ermordung des Prsidenten Capo d'jstria den jungen bayrischen Prinzen Otto zum Könige (1832). Nach dreiigjhriger Regierung wurde Otto durch einen Militraufstand entthront, und der zweite Sohn des Knigs von Dnemark als Georg I. zum König von Griechen-land erwhlt (1863). 102. (163.) Die Julirevolution und ihre nchsten Folgen. 1. Die Könige Ludwig Xviii. und Karl X. In Frankreich herrschte während der Regierung der beiden alten bourbon!> chen Könige, die dem gewaltigen Napoleon I. nacheinander auf dem Throne gefolgt waren, viel Unzufriedenheit und Parteihader; kniglichgesinnte (Royalisten), Repu-blikaner, Anhnger Napoleons bekmpften einander voll Erbitterung. Je reicher an Macht und Ruhm die Kaiserherrschaft gewesen, um so ruhmleerer erschien die Regierung des schwerflligen, gichtbrchigen Ludwigs Xviii. (18141824); je ausgedehntere Freiheiten einst die Zeit der Republik dem j Lande gebracht, desto grere Besorgnis erregte der freiheitfeindliche Sinn seines Bruders und Nachfolgers Karl X. (18241830), der von dem Um- /y, fange der Knigsgewalt die berspannteste Vorstellung hatte. Man gedachte J des Ausspruches Napoleons, da die Bourbonen nichts gelernt und nichts vergessen" htten. Das sich kundgebende Streben des Hofes, die Zustnde vor 1789 wiederherzustellen, erregte im Volke eine zunehmende tiefe Ver-stimmung, die auch durch den neuesten Waffenerfolg des franzsischen Heeres, die Eroberung Algiers (Juli 1830), nicht beseitigt wurde. 2. Die Thronumwlzung. Wegen der verfassungswidrigen Erlasse (Ordonnanzen) des Ministers Polignac, welche die Wahlberechtigung fr die Volksvertretung verminderten und die Prefreiheit einschrnkten, brach

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 172

1895 - Leipzig : Voigtländer
172 Krper" besa nur ein drftiges Ma von Rechten und bte diese Rechte nur nach dem Gefallen der kaiserlichen Regierung aus, die durch malose Beeinflussung des allgemeinen Stimmrechts" ihren Anhngern die Mehrzahl der Sitze in der Versammlung zu verschaffen wute; der Senat", dessen Mitglieder der Kaiser einsetzte und glnzend besoldete, war des Gebieters ge-fgiger Diener. So herrschte des Kaisers Wille allein im Staate; das Landvolk, das Heer, in dem die alten napoleonischen Erinnerungen neu geweckt wurden, sttzten diese Herrschaft; selbst ein Teil der Arbeiterklasse wurde an das Kaisertum gefesselt durch groe Bauten, welche lohnende Beschfti-gung boten, besonders durch den Umbau von P aris zu einer Prachtstadt. Freilich war hierdurch der franzsische Thron dem Hause Napoleon noch nicht fr die D au er gesichert. Da er dem im Volke laut werdenden Frei-heitsverlangen nicht entgegenkommen mochte, so suchte er, den vergtterten Oheim nachahmend, die leicht erregbare Ruhmgier der groen Ration" durch Waffenthaten zu sttigen. So erffnete das Kaisertum des Friedens" wieder eine Zeit der Kriege, die alle Hauptstaaten Europas nacheinander in ge-waltige, folgenreiche Kampfe hineinzog. Da diese Kriege grtenteils ohne zureichende Ursache, lediglich aus dem Entschlsse des selbstschtigen, schranken-losen Herrschers pltzlich hervorgingen, fo war das zweite Kaiserreich eine Quelle fortdauernder Unsicherheit fr die Welt. Zunchst fhrte Napoleon, mit England und der Trkei verbndet, den Krim krieg gegen Rußland mit glcklichem Erfolge. 1. Veranlassung. Unter der Regierung des Kaifers Nikolaus war feit dem Friebeu vouabrianopel Rulaubs Einflu in der Trkei berwiegend geworben. Um feine Herrschaft im Osten zu erweitern, verlangte der Kaiser, der das trkische Reich fr einen kranken Mann" hielt, von der Pforte, ba ihm die Schutzherrschaft der alle in der Trkei wohnenden griechifch-katho-lifchen Christen bergeben werbe. Als biefeforberung verweigert wrbe, lie er die Molbau und Walachei von feinen Truppen besetzen, worauf ihm der Sultan den Krieg erklrte, 1853. 2. Erste Kmpfe. Der trkifche Oberfelbherr Omerpafcha hielt an der Donau die Russen vom Vorrcken ab; dagegen zerstrten biefe eine trkische Flotte bei Sinpe. Darauf fanbten England und Frankreich, mit der Trkei verbnbet, eine Flotte in das Schwarze Meer, vor welcher sich die russische in den Hafen von Sebastopol rettete. Das russische Lanbheer kehrte an den Grenzflu Pruth zurck, und die sterreicher rckten infolge eines Ver-trges mit dem Sultan in die Donaufrstentmer ein. 3. Sebastopol. Um eine Entscheibuug herbeizufhren, lanbete im Herbst 1854 ein starkes franzsisch-englisches Heer in der Krim, die jetzt der Haupt- 109. (169.) Der Krimkrieg 18531856.

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 184

1891 - Leipzig : Voigtländer
184 fr fein anerbeutschesland, das Herzogtum Preußen, den Knigs-1701 tlnzunehm^ Mit Einwilligung des Kaisers setzte er dann sich und semer Gemahlin Sophie Charlotte am 18. Januar 1701 zu Knigsberg unter groartigen Feierlichkeiten die isnigsf rotte aus (ttflung des schwarzen Ablerordms). Als Konig aber wolltefriebrich seldstanbig dastehen; daher nannte er sich nicht König von Branden-durg, weil dieses Land als Teil des Deutschen Reiches vom Kaiser ab-hangig war, sonbern Friedrich I., König in Preußen; benn der Preußen herrschte er in voller Unabhngigkeit. So traten an diestelle der Kurfrsten von Brandenburg die preii-ls chen Kni ge. Freilich wurde durch die bloe neue Wrde der S-taat nicht machtiger; aber sie war, wie Friedrich der Groe sich uert eme Lockspeise, welche ihr Stifter allen seinen Nachfolgern tztnniarf, und rooburch er ihnen zu sagen schien: Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch beffm wrbig; der Grund zu eurer Gre :st gelegt; ihr mt das Werk vollenden." Friedrich regierte als König noch zwlf Jahre (1701 1713). Cw ,2' cr !anif*c Erbsolgekrieg wrbe gefhrt in Spanien, galten, Deutschland und den Niederlanden. Des Kaisers Feldherr, der Prinz Eugen, kmpfte siegreich gegen die franzsischen Heere m staken, und der Englnder Marlborough besiegte darauf, mit i 1(\a f "f" t,ereini9t;die Franzosen und Bayern in der S ch l a ch t bei H ch -'tabt 1704 (bei Donauwrt an der Donau). Unter Kaiser Joseph I der seinem Vater Leopold I. (1705) folgte, dauerten die glcklichen Erfolge der beiden groen Feldherren fort. Marlborough eroberte faft die gesamten spanischen Niederlande, Eugen vertrieb durch den (mit Hilfe der Preußen unter Leopold von Dessau erfochtenen) Sieg bei ^u r*n 1706 die Franzosen aus Italien. In Spanien wurde mit 170q me(Wnbemtotfe gekmpft. Allein nach neuen Siegen Eugens und Marlboroughs, namentlich bei Malplaquet 1709 (im franzsischen Departement Nord) war Ludwig so erschpft, da er Frieden verlangte und zur Aufopferung der ganzen spanischen Mon-archie, ja selbst des Elsasses, sich bereit erklrte. Nur die berspannte Zumutung der Verbndeten, da er Truppen hergebe, um seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben, bewog ihn dazu, den Krieg fortzusetzen. Da nderte sich die Lage der Dinge. Die Knigin Anna von England (bei welcher Marlboroughs einflureiche Gemahlin in Ungnade ge-fallen war) rief den Marlborough vom Oberbefehl ab und begann Friedensunterhandlungen mit Frankreich; Kaiser Joseph starb (1711),

10. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 238

1891 - Leipzig : Voigtländer
238 ^dehnte und strenge Herrschermacht des Kaisers gefallen, der doch mit strammer Kraft die innere Ordnung aufrecht zu erhalten wute. Es war freilich eine un-gewohnte, fast schrankenlose Gewalt, die der Emporkmmling" Napoleon Iii. durch Glck und Klugheit in dem freiheitsbegehrlichen Lande errungen hatte. Zwar gab es neben der Regierung eine Volksvertretung; aber der gesetzgebende Krper" besa nur ein drftiges Ma von Rechten und bte diese Rechte nur aus nach dem Gefallen der kaiserlichen Regierung, die durch malose Beeinflussung des allgemeinen Stimmrechts" ihren Anhngern die Mehrzahl der Sitze in der Versammlung zu verschaffen wute: der Senat", dessen Mitglieder der Kaiser einsetzte und glnzend besoldete, war des Gebieters gefgiger Diener. So herrschte des Kaisers Wille allein im Staate: das Landvolk, das Heer, in dem die alten napoleonischen Erinnerungen neu geweckt wurden, sttzten diese Herrschast; selbst ein Teil der Arbeiterklasse wurde durch groe Bauten, welche lohnende Beschftigung boten, besonders den Umbau von Paris zu einer Prachtstadt, an das Kaisertum gefesselt. Freilich war hierdurch der franzsische Thron dem Hause Napoleon noch nicht fr die Dauer gesichert, woraus doch des Kaisers Be-mhen vor allem ging. Er suchte daher, da er dem im Volke mehr und mehr laut werdenden Freiheitsverlangen nicht entgegenkommen mochte, den vergtterten Oheim nachahmend, die leicht erregbare Ruhmgier der groen Nation" durch Waffenthaten zu sttigen: das Kaisertum des Friedens" erffnete wieder eine Epoche der Kriege, die alle Hauptstaaten Europas nacheinander in gewaltige, folgenreiche Kmpfe hineinzog. Und da diese Kriege grtenteils ohne zureichende Ursache, lediglich aus dem Entschlsse des selbstschtigen, schrankenlosen Herrschers pltzlich hervorgingen, so war das zweite Kaiserreich eine Quelle fortdauernder Unsicherheit der Welt. Zunchst fhrte Napoleon, mit England und der Trkei verbndet, den Krimkrieg gegen Rußland mit glcklichem Erfolge. 160. Ufr Nrimkrieg 18531856. 1. Veranlassung. Unter der Regierung des Kaisers Nikolaus war namentlich seit dem Frieden von Adrianopel Rulands Einflu in der Trkei berwiegend geworden. Um seine Herrschaft im Osten noch zu erweitern, verlangte nun (1853) der Kaiser, der das trkische Reich fr einen kranken Mann" hielt, von der Pforte, da ihm die Schutzherrschast der alle in der Trkei wohnenden griechisch-katholischen Christen bergeben werde, und lie, als diese Forderung verweigert wurde, die Moldau und Walachei von seinen Truppen besetzen, woraus ihm der Sultan den Krieg erklrte, 1853. 2. Erste Kmpfe. Der trkische Oberfeldherr Omer Pascha hielt an der Donau die Russen vom Vorrcken ab, während diese eine trkische Flotte bei Sinpe zerstrten. Darauf sandten England und Frankreich, mit der Trkei verbndet, eine vereinigte Flotte in das Schwarze Meer, vor welcher sich die rufst-sehe in den Hafen von Sebastopel rettete. Das russische Landheer kehrte an den Grenzflu Pruth zurck, und die sterreicher rckten infolge eines Vertrages mit dem Sultan in die Donaufrstentmer ein. 3. Sebastopel. Um eine Entscheidung des Krieges herbeizufhren, landete i
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